"Der Nächste kann jemand sein, der zum ersten Mal eine Kirchengemeinde besucht oder längst schon zu ihr gehört. Es ist ganz egal, wir lieben sie alle. Es ist auch egal, woher sie kommen, welcher Religion sie angehören, ob sie überhaupt gläubig sind oder sich zu den besonders Frommen zählen. Wir lieben sie alle: egal welchen Geschlechts, welcher sexuellen Orientierung, welchen Alters, Menschen mit Behinderung, Arme und Reiche."
– Rüdiger Krause, Kirchenpräsident
Menschen brauchen einander, brauchen die vielfältigen Fähigkeiten und Ideen, die ein jeder mitbringt. Paulus hat das mit dem Bild „Viele Glieder, ein Leib“ beschrieben: „Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.“ (1. Korinther 12,21) Die eine hat diese, der andere jene Gabe, das ist ganz unterschiedlich. Aber gerade in dieser Vielfalt brauchen Menschen sich gegenseitig. Und in dieser Vielfalt mag jeder willkommen sein – in allen Ländern, an allen Orten und erst recht in allen Kirchen.
In verschiedenen Lebensbereichen wird und kann die Vielfalt bereits heute im Gemeindealltag gelebt werden:
- Vielfalt in der Ökumene: „Versöhnte Verschiedenheit“ lautet das Leitmotiv der Ökumene. Gemeinsam im Glauben leben, ohne dabei die Identität der eigenen Kirche aufzugeben. Vielfalt als Reichtum ansehen, nicht als Hindernis. Dort, wo sich Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen unmittelbar begegnen, auf Gemeindeebene, wird dieses Motto nun schon seit einigen Jahren mit Leben erfüllt.
- Menschen mit Behinderung: Was bedeutet es, wenn alle in gleicher Weise dazugehören sollen? Was muss sich dafür organisatorisch, baulich oder sprachlich ändern? Wie sollten alle miteinander umgehen? Die Kirche unterstützt ihre Gemeinden dabei. Sie setzt sich dafür ein, dass Barrieren aller Art – nicht zuletzt die baulichen – nach und nach abgebaut werden.
- Seelsorge für alle: Die sexuelle Orientierung eines Menschen hat keine Bedeutung für die Seelsorge. In der Bibel heißt es im Paulus-Brief an die Gemeinde in Rom: „Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.“